Beratung als Kernkompetenz in der Gesundheits- und Krankenpflege

Diplomierter Gesundheits- und Krankenpflegerin

In meiner Praktikumszeit hatte ich im Krankenhaus viel mehr Zeit für die stationären PatientInnen als das Stammpersonal. Ich habe dadurch sehr viel mit den PatientInnen gesprochen und gemerkt, wie bedeutend es ist, sie zu den Pflegephänomenen (zum Beispiel Fatigue) zu beraten.

Als ich meine erste Anstellung bekommen habe, wollte ich mir die Beratungstätigkeit unbedingt beibehalten, weil sie auch eine der vielen Kernkompetenzen laut Gesundheits- und Krankenpflegegesetz widerspiegelt. Nach kurzer Zeit habe ich dann schon gemerkt wie schwierig es wird, sich die Zeit dafür einzuteilen, wenn die personellen Ressourcen, eines veralteten Personalschlüssels, nicht ausreichen. Das hat mich sehr gestört, vor allem, weil ich keine Ambitionen von einigen KollegInnen, der Stationsleitung plus Vertretung gesehen habe, an der Gesamtsituation etwas zu verändern (das ist für viele sicher nichts Unbekanntes).

Engagement zeigen!

Trotzdem wollte ich nicht aufgeben. Gerade bei onkologischen PatientInnen fand ich es sehr wichtig, ihnen Informationen zu Fatigue, die Pflege des Portkatheters etc. zukommen zu lassen. Die PatientInnen auf unserer Station wurden zum Beispiel wegen der Implantation des Portkatheters aufgenommen. An diesen Tagen habe ich keine Sekunde gezögert, sie über den Portkatheter aufzuklären (worauf müssen sie nach der Implantation achten, wie ist der Port aufgebaut, …). Das ist alles in den kleinen Momenten geschehen, in denen ich wenig Zeit für sie hatte, obwohl sie sie dringend brauchen.

Jede Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson kann die Beratungstätigkeit auf der Station umsetzen. Vielleicht nicht so ausführlich wie wir das gerne hätten…. Dennoch sollten wir in den fünf Minuten, in denen wir ein pflegerisches Assessment beim Patienten/bei einer Patientin durchführen, daran denken, ob sie das Risiko für eine Mangelernährung oder Fatigue oder einer IAD haben und nicht nur, ob sie sich selber waschen können oder nicht. Und vor allem in den kleinen Momenten, in denen wir für sie da sind, etwas zu diesen Phänomenen sagen, damit nicht nur sie, sondern auch ihre Angehörigen besser damit umgehen können.

Eure AGKP

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